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Kultur

 

So zählt das Staatliche Museum Schwerin zu den bedeutendsten Museen Deutschlands. Vor allem mit der international renommierten Spitzenkollektion niederländischer Malerei sowie mit den Werken von Jean-Baptiste Oudry und von Marcel Duchamp. Vieles stammt aus dem Erbe der Herzöge, manches aus unseren Tagen. 2013 erwarb die Galerie z. B. einen Werksatz von Günther Uecker, der sein Schaffen umfassend widerspiegelt und in Deutschland ohne Beispiel ist.

Das Mecklenburgische Staatstheater ist eines der besucherstärksten in Deutschland. Und eines seiner traditionsreichsten. Nach denkmalgerechter Sanierung besticht der prunkvolle Bau wieder mit großherzoglicher Aura, mit reichlich Gold und Samt. Auf dem Programm stehen u.a. Oper, Musical, Schauspiel, Ballett und Konzerte. Letztere werden meist von der Mecklenburgischen Staatskapelle Schwerin bestritten. Es ist mit über 450 Jahren eines der ältesten Orchester der Welt.

Im Sommer geht das Ensemble mit großen Opern vor die Tür. Auf dem hinreißend schönen Platz zwischen Theater, Schloss, Galerie und See begeistert es mit den Schlossfestspielen Schwerin alljährlich zehntausende Besucher. Die opulenten Inszenierungen mit spektakulären Bühneneffekten, mit hochkarätigen Solisten und großen Chören haben sich längst einen festen Platz im Spitzenfeld der international renommierten Opernfestivals erobert.

Zu den Highlights der Schweriner Klassik-Saison zählen auch die Konzerte der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern sowie Konzerte auf der Ladegastorgel im Dom. Mit feiner Kultur und fabelhafter Unterhaltung lockt der Schweriner Kultur- und Gartensommer. Beim Schlossfest erleben Besucher drei Tage lang eine Zeitreise durch die Geschichte. Kulinarische Gaumenfreuden serviert der GourmetGarten im romantischen Schlossgarten.

Im Mai präsentiert das Filmkunstfest MV neue Filme und viel Prominenz. Den Herbst vergolden die Schweriner Literaturtage und den Winter versüßt der Weihnachtsmarkt. Darüber hinaus bietet Schwerin Kulturgenuss in vielen Facetten – von Jazz bis Rock, von Kleinkunst bis Kunstgewerbe, von Markt bis Galerie.

Staatliche Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen Mecklenburg-Vorpommern

Staatliches Museum Schwerin

Das Staatliche Museum Schwerin beherbergt eine der hochrangigsten Sammlungen niederländischer und flämischer Malerei des 17. bis 18. Jahrhunderts, angelegt von den mecklenburgischen Herzögen. Sie erwarben Werke von weltberühmten Meistern wie Rubens, Rembrandt, Jan Brueghel d. Ä. und Frans Hals. Eine besondere Kostbarkeit ist die Torwache von Carel Fabritius.

Dieser vielleicht bedeutendste Rembrandt-Schüler begründete die Delfter Lichtmalerei und hinterließ nur 13 Gemälde.

Seit 2013 lassen weitere 155 Gemälde der Schenkung Christoph Müller die Vielfalt der Meister, Stile und Epochen noch besser erlebbar werden. Damit gilt die Schweriner Referenzsammlung der holländischen Malerei weltweit als eine der wichtigsten.

Den Grundstock für die Sammlung erwarb Herzog Christian Ludwig II. (1683-1756). Über 400 meist klein- bis mittelformatige Werke erlesener Qualität geben differenzierte Einblicke in die Vielschichtigkeit und thematische Breite des »Goldenen Zeitalters« der holländischen Malerei. Mit mehreren Werken sind die Maler Willem van Aelst, Gerard Dou, Paulus Potter, Adriaen van Ostade, Ludolf Backhuysen, Jan Davidsz de Heem und Jan van Huysum vertreten. Mit der Eislandschaft von Hendrick Avercamp, der Dame am Cembalo von Frans van Mieris d. Ä., der Liebeskranken von Jan Steen und den beiden bravourösen Knabenköpfen von Frans Hals befinden sich außerdem hervorragende Einzelstücke in Schwerin. Bemerkenswert ist auch der Kopf eines Greises von Jan Lievens. Über 80 Stillleben vom Haarlemer Frühstücksstillleben bis zum prachtvollen Blumenarrangement des frühen 18. Jahrhunderts bilden einen Höhepunkt der Sammlung. Für die holländische Marinemalerei stehen Namen wie Simon de Vlieger und Ludolf Backhuysen.

Mit 34 Gemälden und 43 Handzeichnungen besitzt Schwerin die weltweit größte Sammlung des französischen Tiermalers Jean-Baptiste Oudry.

Die ursprünglich für den Königlichen Botanischen Garten in Paris gemalte Serie exotischer Tiere ist nach Restaurierungsarbeiten im Getty Museum Los Angeles wieder vollständig zu sehen, darunter die berühmte Nashorndame Clara.

Das prächtige ganzfigurige Bildnis der mecklenburgischen Prinzessin und englischen Königin Charlotte aus dem Atelier von Thomas Gainsborough repräsentiert die englische Porträtkunst des 18. Jahrhunderts. Eine Winterlandschaft des vorpommerschen Romantikers Caspar David Friedrich sei stellvertretend für das 19. Jahrhundert genannt. Das 19. und 20. Jahrhundert werden in Schwerin zum Beispiel von Pablo Picasso, Max Liebermann, Lovis Corinth, Franz von Stuck, Lyonel Feininger, Alexej von Jawlensky und Max Beckmann vertreten.

Die Schweriner Sammlung Marcel Duchamp umfasst insgesamt 90 Arbeiten, darunter Ready-mades, Plastiken, Grafiken, Plakat- und Buchgestaltungen sowie zwei Versionen seiner berühmten Schachteln im Koffer. Schwerin darf sich zu einem der wenigen Orte in Europa zählen, an denen Werke von Marcel Duchamp zu sehen sind.

Ergänzt wird der Duchamp-Komplex durch Arbeiten inhaltlich verwandter Künstler wie Sigmar Polke, John Cage, Marcel Broodthaers, Nam June Paik, Ben Vautier, François Morellet, Rachel Whiteread, Daniel Spoerri und Icke Winzer.

Zu den jüngsten Werken zählen Beispiele mecklenburgischer Landschaftsmalerei, fünfzehn Bronze-Plastiken von Ernst Barlach und Malerei aus der DDR. Hinzu kommen Ankäufe zeitgenössischer Kunst.

2013 erwarb die Galerie einen Werksatz von Günther Uecker, der sein Schaffen umfassend widerspiegelt. Ab 2016 werden sämtliche Arbeiten im neuen Anbau gezeigt.

Günther Uecker zählt zu den herausragenden deutschen Künstlern mit weltweiter Reputation. Die Sammlung passt auch deshalb so gut hierher, weil die reliefartigen Nagelbilder ihren Ursprung in der mecklenburgischen Landschaft haben.

Das Kupferstichkabinett weist die umfangreichsten Bestände des Hauses auf. Ausgewählte Handzeichnungen und druckgrafische Blätter vom 16. bis 20. Jahrhundert werden regelmäßig in Sonderausstellungen vorgestellt. Die kunsthandwerklichen Sammlungen umfassen annähernd zehntausend Objekte, darunter Porzellane, vorrangig aus der Manufaktur Meissen, Keramiken, Glas, Gold- und Silberschmiedearbeiten, Möbel, Waffen sowie Münzen und Medaillen. Eine Auswahl kunsthandwerklicher Stücke wird in den Schlössern Schwerin, Ludwigslust und Güstrow vorgestellt.

Ein vielseitiges Konzept von Wechselausstellung bereichert das Museumsangebot regelmäßig, wobei der zeitgenössischen Kunst und landesgeschichtlichen Bezügen besondere Aufmerksamkeit gilt.

Das Museumscafé bietet in beeindruckender Museumsarchitektur des ausgehenden 19. Jahrhunderts neben Erfrischungen ein große Auswahl an Katalogen, Büchern, Drucken, Kunstkarten, Plakaten, Keramik, Porzellan, Schmuck, Glas, Design, Textilien und Spielzeug. Das Museum bietet seit 2014 als erstes Kunstmuseum in Deutschland einen Erlebnisraum für Kinder, der zu jeder Ausstellung wechselnde Angebote unterbreitet.

Kinder können die Kunst im eigenen kreativen Tun erobern, können zeichnen, bauen, stempeln und kleben. Sie ertasten Unbekanntes, lassen Bleistiftlinien Töne erzeugen oder wagen einen Blick in die Unendlichkeit. Alle Angebote werden passend zu der jeweiligen Wechselausstellung altersgerecht aufbereitet. Der Erlebnisraum bietet mit seinem Werkstattcharakter viele individuelle Anregungen für jedes Kind zwischen 5 und 10 Jahren. Eltern können zuschauen, mitmachen oder ihren Rundgang fortsetzen.

Ein Audioguide für Kinder und ein Lesetasthörbuch für blinde und sehbehinderte Menschen ergänzen die Angebote des Museums.

Donnerstags öffnet das Museum länger als gewöhnlich. In der Reihe RENDEZVOUS stehen ab 18:00 Uhr Lesungen, Konzerte, Filmpremieren, Künstlergespräche und Führungen auf dem Programm.

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Mecklenburgisches Staatstheater

Das Fünf-Sparten-Haus verfügt über mehrere Spielstätten, die über das ganze Jahr ein umfangreiches Programm aus Oper, Operette, Musical, Schauspiel, Ballett, Konzerten, niederdeutschem Schauspiel und Puppentheater bieten. Mit rund 200.000 Besuchern pro Spielzeit nimmt das Haus einen führenden Platz unter den deutschen Theatern ein.

Das große Haus vis-a-vis vom Schloss öffnete 1886. Nach denkmalgerechter Sanierung besticht der prunkvolle Bau wieder mit großherzoglicher Aura, mit reichlich Gold und Samt, mit edlem Parkett und imposanten Lüstern, mit herzoglicher Loge und opulenten Foyers. Auf zeitgemäßen Komfort müssen die Gäste in 540 bequemen Theatersesseln allerdings nicht verzichten.

Die Theaterkunst hat in Schwerin eine lange Tradition.1753 gründete Conrad Ekhof, Mitstreiter Lessings in Hamburg und als "Vater der deutschen Schauspielkunst" in die Geschichte eingegangen, hier die erste deutsche Schauspielerakademie, die nach dem 2. Weltkrieg von Lucie Höflich wiederbelebt wurde. Diese große Tradition wurde zu DDR-Zeiten in der außergewöhnlich erfolgreichen Schauspielperiode von 1974 bis 1989 mit Christoph Schroth als Schauspieldirektor weitergeführt: Mit dem fast 6-stündigen „Faust I und II“ und den „Antike-Entdeckungen“ wird Schwerin zum Wallfahrtsort für Theaterenthusiasten aus ganz Deutschland und darüber hinaus. Die Wende meisterte das Schauspiel trefflich, wie zuletzt die Einladung von Herbert Fritschs Schauspielinszenierung „Der Biberpelz“ zum Theatertreffen 2011 nach Berlin bewies.

Die andere große Traditionslinie ist das Musiktheater und die Mecklenburgische Staatskapelle Schwerin. Sie feierte 2013 ihr 450-jähriges Bestehen und gehört damit zu den ältesten Orchestern der Welt. Mehrere Jahre lag die Leitung in den Händen des Komponisten Friedrich von Flotow. Richard Wagner besuchte 1873 Schwerin und engagierte hier Künstler für seine ersten Bayreuther Festspiele. Prunkvolle Opernaufführungen prägten das kulturelle Leben der Residenzstadt Schwerin und waren ein Aushängeschild für das großherzogliche Mecklenburg. Unter den gastierenden Dirigenten und Virtuosen finden sich klangvolle Namen wie Johann Fischer, Johann Wilhelm Hertel, Antonio Rosetti, Felix Mendelssohn, Johannes Brahms, Felix Mendelssohn Bartholdy und Camille Saint-Saëns. Nach 1945 prägten Kurt Masur, Klaus Tennstedt und Hartmut Haenchen als Generalmusikdirektoren das Programm.

Die zweite Spielstätte ist das E-Werk, wunderschön am Nordufer des Pfaffenteichs gelegen. Im ehemaligen Elektrizitätswerk ist außerdem das Puppentheater mit einer eigenen Bühne beheimatet. Die erfolgreiche Theaterprogrammkneipe werk3 im Herzen der Altstadt wurde 2008 vom Mecklenburgischen Staatstheater ins Leben gerufen und befindet sich seit Sommer 2014 in privater Trägerschaft. Zum Angebot des Hauses gehören Premierenfeiern, Matineen und Ausstellungen sowie Führungen mit einem Blick hinter die Kulissen. Bei den stets ausverkauften TheaterThekenNächten touren 50 Schauspieler zweimal im Jahr durch über 20 Lokalitäten der Stadt. Zwischen Tischen und Stühlen servieren sie den Gästen hier große Stücke in kleinen Happen.

Kulturelles und gesellschaftliches Highlight ist das Theaterfest. Bis in die frühen Morgenstunden laben sich die Gäste an einem Galaprogramm mit Künstlern aller Sparten, an einem exquisiten Büffet und an Musik und Tanz in allen Sälen.

Im Sommer lädt die Staatskapelle in der Open-Air-Konzertreihe MeckProms zum Picknick in einige der schönsten Gärten des Landes ein.

Schlossfestspiele Schwerin des Mecklenburgischen Staatstheaters

Hass und Liebe, Eifersucht und Edelmut – für so große Gefühle kann die Kulisse gar nicht groß genug sein. Schwerins kunstverliebte Mitte bietet jedenfalls genau den richtigen Rahmen für opulente Opern. Zwischen Schloss, Galerie, Theater und See begeistern die Schlossfestspiele Schwerin alljährlich zehntausende Besucher. Was 1993 als Geheimtipp unter Opernliebhabern begann, hat sich nicht nur im Kultursommer des Nordens einen festen Platz erobert, sondern auch im Spitzenfeld der international renommierten Opernfestivals. Ein hinreißend schöner Platz, ein international besetztes Solistenensemble, große Chöre, spektakuläre Bühneneffekte und über allem der weite mecklenburgische Sternenhimmel sorgen für unvergessliche Theaterabende. Auf ergreifende Weise schwingt in den romantischen Inszenierungen zudem Schwerins großherzogliche Vergangenheit mit.

Viele Gäste schauen aber auch gern über den Bühnenrand hinaus. Sie buchen vor der Aufführung ein Abendessen in der Nähe, eine Rundfahrt über den Schweriner See oder eine Führung durch die Altstadt. Manche bleiben auch ein paar Tage, durchstreifen das grandiose Schloss und die 1000-jährige Landesgeschichte, bummeln durch die prächtigen Gärten und die herzogliche Kunstsammlung, besichtigen den himmelhohen Dom und die kleinen Galerien rund um den Markt.

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